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Der ewige K(r)ampf

Es ist traurig. Selbst mit dieser einfachen Seite ist der Internetexplorer, obwohl Produkt einer Firma, die es eigentlich besser wissen sollte, überfordert. Schade für alle, die ihn immernoch benutzen.

Meine Empfehlungen:



  

Nachtleben (1)

Entscheide mich gestern abend dazu, den Mieter kurz aufzusuchen. Gelegentlich lade ich mich ganz penetrant bei ihm ein, da er direkt unter uns wohnt und ein rießiges Fernsehgerät in seinem Singlehaushalt betreibt. Ich wage die kühne Behauptung, nahezu jedes Nachtprogrammrätsel in Rekordzeit lösen zu können, es sei denn, der Mieter leistet Übermenschliches und das passiert für meinen Geschmack definitiv zu oft. Das Rauchen und gelegentlicher Weinkonsum gehören ebenfalls zu den gemeinsamen Aktivitäten, ebenso wie intensiver Meinungsaustausch und gegenseitiges Beratschlagen. Gestern abend stehen wir also auf der Terasse und schauen über das Tal hinweg auf die gegenüberliegenden, schützenden, baumbevölkerten Hügel des nebelverhangenen Wildschweinreiches, in dem wir uns hier befinden. Dem Mieter und seiner Beobachtungsgabe entgeht kein Detail der scheinbar nicht vorhandenen Ereignisse auf der Gegenseite und so registriert er plötzlich zwei Scheinwerfer, die sich ihren Weg durch die Nacht (und das nebelverhangene Wildschweinreich) bahnen. Da sich der Autoverkehr in diesen Teilen der Ländereien des Dorfes für gewöhnlich in Grenzen hält, behalten wir die Situation und ihre Entwicklung sicherheitshalber im Blick und werden gleich darauf für unser Ausharren belohnt: Die Scheinwerferkegel erlöschen, kurz darauf erhellt eine Taschenlampe die dunkle Umgebung. Etwas hektisch, ja, nahezu getrieben wirkt das Spiel des Lichtes in der Nacht. "Vielleicht ist das der Jäger," mutmaßt der Mieter, "der gerade ein Tier geschossen hat und es jetzt sucht." Eine recht naheliegende Vermutung, die uns als Erklärung für die seltsamen Vorkommnisse ausreicht. "Da hinten steht nämlich seit neustem ein Jägerhochsitz", klärt mich der Mieter noch über die jüngsten Entwicklungen im Forstbereich auf. Unglaublich, ich habe bisher tatsächlich nichts davon mitbekommen. Ich sollte wieder mehr am Dorfleben teilnehmen. Einige Minuten verfolgen wir das Spektakel noch, um dann in quälender Ungewissheit selbst von der Nacht verschluckt zu werden.


Das Bild zeigt zwar nicht den Jägerhochsitz, aber das Nachtleben im Dorfkern wird trotzdem in vielerlei Facetten illustriert.

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