Umzug!

Das neue Blog ist unter http://www.yanndiehl.de/ zu erreichen.

Der ewige K(r)ampf

Es ist traurig. Selbst mit dieser einfachen Seite ist der Internetexplorer, obwohl Produkt einer Firma, die es eigentlich besser wissen sollte, überfordert. Schade für alle, die ihn immernoch benutzen.

Meine Empfehlungen:



  

Aufwiedersehen!


Aufwiedersehen in M.!


Die wohl prägenste Zeit in meinem bisherigen Leben nähert sich dem Ende. Ich werde dieser Tage meine Heimat verlassen und ausziehen, das große zu entdecken. Naiv, blauäugig und völlig illusioniert und hoffe dennoch, Fuß fassen zu können.

Ich werde immer gerne zurück kommen, denke ich und vieles werde ich vermissen. Trotzdem ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und gespannt erwarte ich den Tag meines Abschiedes.

Am 01.07.2009 beginnt mein Zivildienst in Heidelberg, natürlich werde ich weiter bloggen und zu diesem Zwecke verlasse ich zumindest formell die Anonymität.

Zu finden ist mein Blog ab jetzt unter der Domain http://www.yanndiehl.de/

Ich hoffe mir werden einige Leser, die ich durchaus liebgewonnen habe, treu bleiben und mich auch weiter begleiten.

Entdeckt in der großen Stadt.

Metzgerblog (9)



Ich meine, mal ganz im Ernst: Ostfriesen durch den Kakao zu ziehen war spätestens ab der vierten Klasse selbst bei uns verpöhnt. Nicht zuletzt natürlich auch, weil man Kenntnisse über nahezu jede Macke von Ostfriesen gesammelt hatte.

Dass die Metzgerei Wagner nun in diese tiefe, alte Kiste greift um die aktuellen Wurstangebote etwas aufzupeppen ist, naja, sagen wir mal "eher grenzwertig".

Zumal es noch dazu ein schweinischer Witz ist! Tze...!

Krankenhausgeschichten

Ich bin meiner Leserschaft (die hoffentlich noch existiert) eine Erklärung schuldig. Nur acht erbärmliche Posts im gesamten Monat Mai sprechen für sich (oder eben nicht).


Eigentlich sollte man meinen, ich hätte Zeit im Überfluss, sind doch meine Abiturprüfungen vorüber bzw. liegt nur noch eine vor mir, besuche ich seit 15. Mai doch die Schule nicht mehr und lege ich den Stress der letzten zwei Monate doch gerade erst ab.

Diverse Aktivitäten ließen ein regelmäßiges Bloggen leider trotz allem nicht zu und dafür bitte ich ergebenst um Nachsicht.

Hinzu kommt fataler Weise, dass sich mein Tag/Nacht-Rythmus drastisch verändert hat. Mein Tag geht nun von 13 bis vier Uhr und so passiert es mir regelmäßig, dass ich wie erschlagen in den frühen Morgenstunden vor meinem treuen Freund, dem Computer verweile und die Buchstabenkombinationen, die aus dem Fallen meines Kopfes auf die Tastatur resultieren, einfach keinen sinnvollen, verblogbaren Text ergeben wollen. 

So bleibt es mir derzeit nur, meinen Twitteraccount mit mehr oder weniger sinnvollen Tweets zu füttern und so meine Existenz im Internet weiterhin zu bestätigen.

Hinzu kommt der neue Countdown in der rechten Spalte des Blogs, der auf die restliche Lebenszeit des jungen Blogs verweist. Mit meinem anstehenden Umzug werde ich nämlich auch ein neues Blog eröffnen, ganz einfach weil die Thematik dieses Blogs nicht mehr passen wird. Ich hoffe natürlich inständig, dass auch meine Leser mit mir virtuell umziehen werden, ich habe bereits eine .de-Domain gesichert.

Trotzdem möchte ich die nächsten Tage diesem Blog wieder mehr Atem einhauchen, auch wenn es bereits an die Beatmungsmaschine gefesselt scheint.

Entdeckt auf der Getränkekarte, Little Rock

Nachteulen (2)

Die Entscheidung, noch schnell einen Film auszuleihen und für den Rest der Nacht an der Matratze zu lauschen ist schnell gefallen. Wie so oft macht uns allerdings die Zeit einen Strich durch die Rechnung. Bereits seit einer Viertelstunde hat die Videothek unseres Vertrauens geschlossen.


Die Nacht ist noch relativ jung und es bleibt uns kaum eine Alternative, was letzten Endes dazu führt dass wir, pragmatisch wie wir sind, unsere Decke aus dem Auto holen und die Versammlungsfreiheit unter freiem Himmel schamlos ausnutzen. Der Parkplatz vor der Videothek ist unser neues Domizil (zumindest für die nächsten vier Stunden).

Vermummte Spaziergänger mit Hund und Anhänger eines bestimmten Musikgenres begegnen uns und nur wenige von ihnen schaffen es, ein vages "Hallo" durch die Lippen zu pressen, obwohl wir nahezu jeden, der uns begegnet grüßen.

Es wird tatsächlich immer wieder philosophisch und tiefgründig, je näher der Zeitpunkt meines Umzuges rückt. Die Zeit läuft langsam aber merklich ab und so genieße ich jeden noch so sinnlosen Disput. Und die sinvollen umso mehr.

Das Foto zeigt die Leuchtreklame der Videothek in der Nacht.

Nachteulen

2:05 Uhr, Westerwaldstraße, Tankstelle.


Der Nachtschalter ist geöffnet, ein stämmiger, bärtiger junger Mann bedient zwei Punks. Diese riechen zwar wie sie aussehen, bestellen aber nicht wonach sie aussehen. Qualitätsbiergemische von Carlsberg, Cola und vor allem sehr viele Backwaren.

Die Prozedur zieht sich gummiartig entsprechend der vielen Bestellungen der beiden hin und so kommt es, dass ich ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trete und vorwurfsvolle Blicke in Richtung Nachtschalter werfe.

Die Ungeduld wird dann noch mit den Böhsen Onkelz gespeist, die plötzlich aus der Hosentasche des eher schweigsamen Käppipunks erklingen.

Umso erleichterter bin ich dann, als der Prozess des Einkaufens und bezahlens durch die kleine Metallschublade endlich abgeschlossen ist und mache schon erste Anstalten, mich vor das Panzerlglas zu drängeln.

Just in diesem Moment erhebt der zweite der Beiden sein Haupt und ergänzt die Sammelbestellung um ein Schokocroissant, das leider ausverkauft ist. Also entscheidet er sich für zehn Kürbiskernbrötchen.

Resigniert setze ich mich ins Auto und fahre zur nächsten Tankstelle, wo ich sofort einkaufen kann.

Manche Menschen passen einfach in keine (Metall)schublade.

PS: Das Foto hat nichts mit der Geschichte zu tun. Aber mit dem Dorf.
PPS: Blogroll erweitert, Claudia ziert als Neuling die Bloggerlandschaft.

In der Höhle der Löwen

Es gibt Momente im Leben, die definitiv nicht mit dem bis dahin als möglich erachteten übereinstimmen. So komme ich also in die bizarre Situation, einen Anruf von Wogi zu erhalten, der mich dazu einläd, mit nach Marburg zu fahren.


Die Party hieß "Adam's Sins" und es war genau das drin was drauf stand. Übrigens ist es verblüffend, wie sich jeder Satz in schlüpfriger Art und Weise in Zweideutigkeit verliert, wenn man mit Homosexuellen unterwegs ist (das aber nur als Randbemerkung).

Nun fühlen weder Wogi noch ich uns dem eigenen Geschlecht sexuell hingezogen, was die Sache nochmal etwas seltsamer erscheinen lässt, jedoch löst sich das ein oder andere Missverständnis im Folgenden ganz sicher auf.

Wogi wollte eigentlich nur in Erfahrung bringen, ob C. einen interessanten Vorschlag zur Abendgestaltung habe. C. hatte sich mit einem Lehrer meiner Schule, der ebenfalls homosexuell ist, verabredet um zu dieser Party nach Marburg zu fahren. Ab hier war die Situation so wunderbar seltsam, dass Wogi und ich uns auf Nachfrage der beiden einfach nicht gegen diese Veranstaltung entscheiden konnten.

Während D., der Lehrer, ununterbrochen mit seinem neuen Auto redete, das ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest, bekamen Wogi und ich dann doch immer wieder Bedenken, ob die Entscheidung, mitzufahren, so klug war. Aber es gab kein Zurück mehr und so betraten wir das Etablissement mit gemischten Gefühlen. Außerdem können wir jetzt fundiert lästern, wenn es um die Ausschlachtung von Klischees geht!

Die Location an sich hieß bezeichnenderweise Nachtsalon und wir für allerlei Arten von Parties genutzt. Glücklicherweise hatte ich das Eintrittsgeld passend dabei, was mir einen Lolli bescherte.

An sich fühlten wir uns zunächst unwohl, wir kommen eben vom Dorf und haben erstmal keine Ambitionen, Klischees über Bord zu werfen. Nach zwei Bier und dem ein oder anderen Schnaps lockerte sich die Stimmung jedoch allmählich und wir kamen tatsächlich hier und dort in Kontakt mit durchaus netten Menschen.

Körperkontakt hatte ich übrigens nur mit zwei Fremden: Zunächst direkt als ich mein erstes Getränk bestellte. Plötzlich hatte ich eine Hand an meinem Hintern, die da garantiert nicht hingehörte, aber der Typ wollte nur mal eben im Vorbeigehen  was zum anfassen haben, also habe ich ihn auch nicht mehr gesehen.

Der zweite Körperkontakt des Abends war ein Handkuss zum Abschied von Achim, den D. bereits kannte und uns vorgestellt hatte. Das war übrigens auch der junge Mann, der C. an diversen Körperstellen, nun ja... "kitzelte".

Was bleibt? Auf jeden Fall ein sehr unterhaltsamer Abend, nette, tatsächlich überraschend tiefgründige Gespräche und das seltsame Gefühl, einen schwulenanziehenden Hintern zu haben.

PS: Ausgerechnet gestern hatte ich natürlich nur das Handy als Kameraersatz dabei.

In Zeiten wie diesen...

Es klingt fast wie der finanzkrisengeschädigte Werbeslogan einer Bank, die das Vertrauen ihrer Kunden zurückgewinnen möchte.


Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich zumindest in gewissen Zeiten auf den Blumenladen in der großen Stadt zählen kann. Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl, da ich weiß, dass ich, wenn ich die vorgegebenen Zeitfenster beachte, immer einen Ansprechpartner habe.

Sehr beruhigend.

Metzgerblog (8)


"tschuldigung und tschüs" fiel mir zunächst auf, das es in dieser rührenden Geschichte wundervoll verpackt war. Meiner Meinung nach ein sprachlicher Bruch, denn so würde es wohl niemand am Telefon sagen.


Die Auflistung von knallharten Fakten jedoch überzeugte mich diesmal fast noch mehr im Printblog der Metzgerei Wagner:

breite Leberwurst
100 g -,69 €
(Am 10. Mai ist Muttertag)

An breite Leberwurst als Geschenk habe ich bisher nie gedacht. Vielleicht ist das tatsächlich der Weg aus dem Dilemma, jedes Jahr aufs Neue mittels Präsent überzeugen zu wollen/müssen.

Entdeckt in F.

Die Ruhe vor dem...

Als gestern dieses wunderbare Bild entstand, waren alle Menschen um mich herum glücklich und erheitert. Den Tag über hatte man eine dörfliche Ruhe genießen dürfen, die eine noch höhere Qualität hatte als die gewöhnliche Ruhe in einem Dorf.


Kaum ein Auto lässt sich blicken, wenige Wanderer verschwinden schnell im Wald und die üblichen Verdächtigen, die immer an der selben Stelle in/über/unter/neben/vor/hinter ihrem Haus zu finden und zu grüßen sind, beschäftigen sich ausführlich mit der Bedienungsanleitung für ihren Grill.

Es ist also eine Ruhe die ihresgleichen sucht, wenn man durch M. geht empfindet man ein leicht mulmiges Gefühl, das man so wohl nur in einigen Dörfern im östlichsten Teil des Landes zu empfinden vermag.

Zugegeben, das war übertrieben, trotzdem assoziierte ich mich gestern kurzzeitig, unbewusst und spontan in einem Geisterdorf.

Einzig und allein die ewig nervtötenden Traktoren mit Anhängern, vollbesetzt mit Kleinkindern, unter ihnen auch erwachsene ihrer Art, bahnen sich ihren langen Weg mit zehn Km/h durch das Dorf.

Dorffest


Der Mai ist da. Welch netter Anlass, zusammen zu kommen und die Dorfgemeinschaft zu pflegen.


Für mich war der Reiz, den der Vorplatz des Feuerwehrgerätehauses an diesem Tag ausstrahlte jedoch eher die Currywurst mit Pommes, die mein mittägliches Hungergefühl befriedigen sollte.

Zunächst treffe ich auf Absperrungen (Foto), die für Autos gedacht sind, um die betrunkenen Betrunkenen in gewissen Bereichen des Dorfes vor Autos zu schützen. Oder umgekehrt. Jedenfalls laufe ich zunächst am Eiswagen, der eigens von außerhalb organisiert wurde vorbei und bekomme sofort Mitleid mit dem mir bekannten echten Italiener, der sich nicht nur nicht über nicht vorhandene Kundschaft aufregen darf, sondern auch noch gefühlte 87 verschiedene Texte auf die Melodie des Zillertaler Hochzeitsmarsches über sich ergehen lassen muss. Die Boxen des "DJs" sind glücklicherweise wenige Meter vom Eiswagen entfernt direkt in dessen Richtung aufgestellt.

Ich verfüge wahrlich nicht über mediteranes Temperament wie es beim italienischen Eisverkäufer zu finden ist, nach einer halben Stunde des Stehens und Essens an einem zum Tisch umfunktionierten Baumstamm jedoch entscheide ich mich, unauffällig die Flucht zu ergreifen.

Ich verabschiede mich bei einzelnen Gruppen, die volltrunken nochmal stolz ihren Maibaum präsentieren und verschwinde wieder hinter der Absperrung.

Currywurst und Pommes waren übrigens sehr gut.

Metzgerblog (7)


Offensichtlich gab es in letzter Zeit in der Metzgerei Wagner Beschwerden, weshalb sich die Familie offensichtlich zu einer Rechtfertigung gezwungen fühlt. Glücklicherweise gibt es ja das wöchentliche Printblog, das macht die ganze Sache etwas einfacher.


Darüber hinaus ist für Essen und Trinken gesorgt.

Und jeder bekommt ein Tütchen mit Schnuck zum Abschied.

Eindringlinge

Beim regelmäßigen Joggen im "Muttert" (Foto) fällt mir oftmals zweierlei auf: Es scheint nur einen ebenerdigen Grund mit einer Länge von mehr als 500 Metern in M. zu geben und Hundebesitzern ist ob ihrer Fähigkeit ihr Getier zu erziehen zu misstrauen.


Darüber hinaus stelle ich immer wieder fest, dass man im Dorfkern grundsätzlich dieselben fünf Gesichter zu Gesicht bekommt, während die Gesichter der Menschen im Wald eine signifikante Abweichung zu den Gesichtern der Dorföffentlichkeit aufweisen. Immer wieder grüße ich also Menschen, die meine Synapsenaktivität sogleich auf Hochtouren bringen, da ich verzweifelt versuche, ein Pendant der Vergangenheit zu finden und zuzuordnen.

So war es auch gestern. Eine junge Frau, etwas älter als ich, betritt mit einem Dackel über einen Schleichweg den offiziellen Dorfwanderpfad, grüßt mich telefonierenderweise und setzt ihren Weg fort.

Da, wie beschrieben, der Muttert einer der wenigen Wege ist, der ebenerdig verläuft, laufe ich diese Strecke diverse Male hin und her, was zwangsläufig zu insgesamt drei Begegnungen mit besagter Frau führt. Nicht ein einziges Mal begegne ich ihr, ohne dass sie telefoniert.

Das Tragische daran ist, dass ich den Hund nicht einschätzen kann und sie ihn gute 50 Meter vor sich her laufen lässt, ohne ihn weiter zu beachten. Erst vor kurzem hat mich auf diesem Weg ein Monster von einem Hund angefallen, daher verhalte ich mich nun grundsätzlich misstrauisch.

Den Hund schert das herzlich wenig, Manieren beweist er aber trotzdem nicht: Zwei der drei Begegnungen überspielt er gekonnt indem er sich auf den Weg setzt und seinen Stoffwechselvorgang zu einem höchst erfolgreichen Abschluss bringt.

La Vernissage

Der Leistungskurs Kunst lud ein und Wogi und ich ließen uns nicht lumpen, die Vernissage war Pflichtprogramm für Jahrgangspatrioten wie uns. 


Wir treffen uns also auf dem Pertuis-Parkplatz, von den Einheimischen, oftmals der französischen Sprache nicht mächtigen Bewohnern liebevoll auch Pertusi-Parkplatz genannt, und machen uns auf den Weg in Richtung Innenstadt.

Es gab es Sekt und Schnittchen, aber auch alkoholfreies und Süßes. Wir waren jedenfalls durchaus begeistert von der Arbeit unserer Mitschüler und -innen, weniger jedoch von den langatmigen, dafür aber durchaus gut auswendig gelernten Reden von Lehrern, Schülern und sonstigen Anzugträgern. Wir gehörten übrigens auch zu letzteren, allerdings ohne Reden zu halten.

Mit dem gemeinen Fußvolk jedenfalls gaben wir uns so wenig wie möglich ab, ein bisschen möchte man dann doch den eigenen Stand demonstrieren. Das perfekte Bild das wir abgaben wurde nur kurz getrübt, selbstverständlich nicht von mir, sondern von Herrn Wogi, der ungeschickter Weise erwähnte, sich gut vorstellen zu können, die Fotogramme in seinem Zimmer aufzuhängen.

Damit war unser Image vom Eigenheimbesitzer natürlich sofort zerstört und der Blick der Dame, die uns heimlich zugehört hatte signalisierte genau das auf unheimlich ernüchternde Art und Weise.

Das heutige Bild hat damit natürlich gar nichts zu tun, wurde aufgenommen im Billards und hat einen gewissen künstlerischen Anspruch, wie ich meine.

Metzgerblog (6)


Endlich bekommt das Printblog der Metzgerei Wagner wieder ein wenig den Charakter eines Anzeigenblättchens, den es in letzter Zeit etwas verloren hatte. "Nachhilfe in verschiedenen Fächern" ist heute ein ganz verlockendes Angebot, wie ich finde.


Auch der Rückschluss von der verlorenen Kraft auf die Gartenarbeit und den diesbezüglichen Lösungsansatz über den Energielieferanten Fleisch finde ich ganz vorzüglich.

PS: Ich bitte um Nachsicht ob der unregelmäßigkeit meiner Posts, es gibt das ein oder andere Problem mit dem Dorfinternet.

Ohne Worte (12): Faulheit

Entdeckt in Ahrweiler

Ein Spinnenleben

Immer wieder sieht man ja diese erschreckenden Reportagen im Fernsehen, die die katastrophalen Zustände in Deutschlands Restaurantküchen belegen.


Ein gut bürgerliches Restaurant, dass sich in Bezug auf Hygiene bisher immer bezahlt gemacht hat, lockt meine Großeltern und ihre Begleitung (also mich) heute an. Wir bestellen Getränke, unterhalten uns und plötzlich bemerke ich eine Bewegung vor meinem Kopf.

Entgegen aller Erwartungen was Hygiene betrifft, seilt sich in einer Seelenruhe sondergleichen eine Spinne circa zwei Zentimeter vor meiner Nase zielstrebig in Richtung Getränk ab, bricht ihr Únternehmen kurz vor Erreichen des Zieles jedoch ab und verkürzt den Faden um ein nicht unerhebliches Stück, sodass sie fast direkt unter der Zimmerdecke ein Plätzchen zum verweilen findet.

Kurz darauf habe ich sie wieder vor der Nase.

Darauf folgt der verzweifelte Versuch meinerseits, die Spinne mittels Makromodus zu fotografieren, was nur in Ansätzen gelingt, da sie plötzlich ins Schlingern gerät und abzustürzen droht. Einige Schnappschüsse, keiner davon scharf, und kurz vor dem entscheidenden Foto werde ich unterbrochen: Die Vorspeise wird serviert, die Kellnerin entdeckt die Spinne und entfernt sie elegant und unauffällig. Niemand hätte es bemerkt, hätte ich nicht die Aufmerksamkeit auf die Szenerie gelenkt.

Die Spinne jedenfalls hat den Tag nicht mehr überlebt.

Metzgerblog (5)

Des heimischen Metzgers Osterblog hatten wir ja schon, trotzdem noch ein kleiner Kommentar zu Ostern, bevor wir zum heutigen Printblog kommen.


Frank Irias schreibt mir eine Spammail mit dem Betreff "Weihnachtsgeschenk von uns!", was mich zunächst verwirrte, jedoch nicht weiter tangierte, bis ich eine weitere Mail, diesmal von Henrietta Hillsgrave (was den Namen doch wieder etwas christlich-österlich wirken lässt). Betreff: "Frohe Weihnachten!"

Ich bin zwar Ignorant, was Spammails angeht, in diesem Falle appelliere ich hiermit dann aber doch für etwas mehr Gründlichkeit in diesem Segement!

Kommen wir zum Metzgerblog: Ein Ausflug nach Worms, inklusive (!!) Frühstück im Bus für nur (!) 18 Euro. Ein Angebot, dass man sich nicht durch die Lappen gehen lassen sollte.

Vielleicht lasse ich mich aber auch einfach von Günter Gail (schöne Alliteration) während der Flurnamenwanderung führen, ich bin noch unschlüssig.

Das Angebot strotzt heute übrigens nur so von Mett.


Pissoirdeko

Männer wollen Spaß. Männer bauen Toiletten. Ein Industriesegment, das weiterhin von Männern beherrscht wird, denke ich. Dementsprechend macht man sich auch Gedanken darüber, wie man Männern den Toilettengang netter gestalten kann, für Frauen baut man seit Jahrzehnten die selbe Art von Toilette (denke ich zumindest, ich konnte noch nicht allzu viele Erfahrungen sammeln).


Entsprechend gibt es für Männer in ausgewählten Pissoirs die Möglichkeit, den Ball ins Tor zu pissen, bestenfalls mit dem eben noch beim Fußball konsumierten Bier. Sollen die Bayern doch mal sehn, wie sie an unsere Pissleistung herankommen, wir erreichen mit entsprechender Trefferquote garantiert internationales Niveau!

In allen drei Pissoirs im "Little Rock" in der großen Stadt sind die Bälle jedoch einem hochdruckreinigerartigem Urinstrahl zum Opfer gefallen, sodass sie ein für alle mal ins Pissoirnirvana versenkt wurden.

Als Deko machen die kleinen Tore aber durchaus noch was her.

Bahn

Schon das Betreten des ersten von insgesamt vier verschiedenen Zügen, die ich an diesem Tag noch betreten werde, leitet meine Bahnreise gebührend ein. Die Person vor mir ist mit dem Umgang mit circa 35 Jahre alten Wagontüren nicht ausreichend betraut und scheitert kläglich beim Versuch, die Griffe ordnungsgemäß zu benutzen. Ich entscheide mich klugerweise kurzfristig, zur nächsten Tür zu hechten und kurz vor derer Schließung sicher im Wageninnern meinen Platz zu suchen.

Platz gefunden und in die Zeitung vertieft, stelle ich unterwegs fest, dass ich im falschen Zug sitze. Die Nummer ist falsch. Die Richtung stimmt, die Zeit vielleicht aber nicht. Zuggebundene Tickets, die ein Schülervermögen kosteten und ein Bewerbungsgespräch, dass pünktlich geführt werden will, lassen mich sehr unruhig werden. Aber ich habe Glück: Ich komme früher als geplant in Frankfurt an.

Die nächste Überraschung folgt sogleich, die anderthalbstündige Fahrt nach Frankfurt wird mir zunächst mit Kleinkindgeschrei versüßt, glücklicherweise kann die Mutter ihr Kind jedoch schnell beruhigen. Leider mit dem einzig geschreiübertreffendem Mittel: Einer Spieluhr. Ich darf gefühlte zehn Stunden einem sanften, sich ewig wiederholenden "La, Le, Lu" lauschen und meine Konzentration reicht nicht mal mehr für das Zeitungssodoku.

Der zweite Zug des Tages ist ein EC. In kindlicher Aufregung suche ich mein Gleis im Frankfurter Bahnhof, denn EC bin ich in meiner noch nicht sehr lange währenden Bahnfahrerkarriere noch nie gefahren.

Der Zug ist nicht mal blau angemalt. Ein völlig normaler IC, der allerdings bis nach Graz fährt. Ich bin enttäuscht. In eben jenem treffe ich allerdings wieder auf ein altbekanntes Gesicht, das mir die IC-Fahrten immer wieder reizvoll erscheinen lässt. Es ist auf dem heutigen Bild zu sehen.

Nachdem immerhin die Anschlüsse gestimmt haben, kann mich nichts mehr aus der Bahn werfen. Außer dem EC zurück nach Frankfurt. Der hat geschlagene 30 Minuten Verspätung, mein Anschlusszug in Form eines Regionalexpresses wartet natürlich nicht auf mich.

Der spätere Zug ist noch ganz leer, als ich ihn betrete und wenig später sitze ich mäßig bequem aber glücklich einem Geschäftsmann gegenüber. Bald gesellt sich ein etwas älterer Herr zu uns, der sich neben mich stzt und nichts sagt. Bisher hatte ich keine Ahnung, wie viele Beigetöne es tatsächlich gibt.

Der Zug leert sich, mein Ziel ist eines der letzten des Zuges. Trotzdem und obwohl das komplette Abteil leer ist, bleibt der Mann neben mir sitzen. Bis zum bitteren Ende. Dabei liest er Pferdezeitschriften und ist fasziniert von meinem iPod.

Metzgerblog (4)


Neue Woche, neues Metzgerblog. Heute wird Herr Matt wieder voll auf seine Kosten kommen, es wimmelt geradezu von christlichen Einladungen, Grüßen und Floskeln.


Besonders hat es mir wieder einmal natürlich das Elfchen angetan, jedoch werde ich den Eindruck nicht los, dass es sich diesmal um eine recht einfallslose Aneinanderreihung von Worten handelt. So etwas wie Satzstrukturen sind erst am Ende der vierten Zeile zu erkennen. Auch der Zeilensprung ist, wenn auch ausbaufähig, aus interpretatorischer Sicht durchaus lobend zu erwähnen.

Ostern
Frühling, Feiertage.
Schöpfungskraft, Erneuerung. Christ
besiegt des Todes Stachel:
Auferstehung!

Außerdem überlege ich wirklich, mir ein Holzfällersteak zu gönnen, denn Fleischkauf ist und bleibt schließlich Vertrauenssache!

Frohe Ostern!

Ohne Worte (11): Dorfzynismus

Entdeckt in der Friedhofstraße

Entdeckt in der "Piggy Bank", Große Stadt

Currywurst mit alles!

In der Dönerbude meines Vertrauens treffe ich auf zwei junge Mütter mit ihren Sprösslingen, die den Betrieb erheblich aufhalten. Grund hierfür sind die Extrawürste.


Nachdem sie sich lautstark ereifert hatten, dass dieser Laden keine "Bratwurst" anbietet und sie deshalb auf Rindswurst zurückgreifen mussten, erhasche ich einen Blick auf die fertige Bestellung:

Die Mütter jeweils Pommes mit "Rot-Weiß" und der Junge eine Currywurst mit Pommes. Das i-Tüpfelchen kam dann aber noch in Form eines Fladenbrotes, gefüllt mit einer einzelnen, etwas verloren dreinschauenden Rindswurst, die für das kleine Mädchen bestimmt war.

Nachdem Mutter die türkische Verkäuferin noch dazu verdonnert hatte, die Wurst gefälligst zu zerkleinern, zwang das Mädchen mittels erbarmungslos schrillem Ton die Frau noch dazu "Rot-Weiß" zur geschmacklichen Verfeinerung beizugeben.

Später waren wir noch bowlen, irgendjemand hatte das Waschbecken gefüllt. Vielleicht war es ja das kleine Mädchen vom Vormittag.

Nachbarn

Das Klischee der fundamentlosen Informationsweitergabe innerhalb von Dorfgemeinschaften soll auch hier Platz finden.


Seit einiger Zeit wohnen in einem architektonischem Meisterwerk von einem Neubau, dass aufgrund seiner Lage nicht zur Geltung kommt, neue Nachbarn . Ich schreibe bewusst "wohnen", da "leben" und "wohnen" durchaus ein Unterschied sind. Die Menschen haben Obdach gefunden, die Dorfgemeinschaft ist in der Statistik um Mitglieder reicher geworden, in der Realität bewegen sich diese Menschen jedoch nur auf eigenem Grund und Boden oder besuchen andere Dörfer und/oder Städte.

Stil haben sie auf jeden Fall bewiesen, leider keinen sehr ins Bild passenden.
Kommen wir zurück auf den Klatsch und Tratsch des Eingangssatzes: Was mich immer wieder wundert ist die Nachtaktivität wie auch die Tagaktivität meiner lieben Mitmenschen.

Egal ob Nachts um halb drei (auch unter der Woche), oder morgens um halb neun: Immer sind Licht und/oder Menschen zu sehen.

Entweder arbeiten sie im Schichtdienst um uns zu verwirren oder sie sind Außerirdische.

Metzgerblog (3)


Heute gibt es wieder einen Leckerbissen der Fleischereifachverkäuferlyrik:


Schwein,
natürlich aufgewachsen,
bestimmt zu Edlem,
schonend geräuchertem, herrlich schmackhaftem
Schinken

Bemerkenswert auch die kleinen Finger, die die Verbindung zwischen Elfchen und Schinken-ClipArt herstellen.

Den eigentlichen Reiz des Metzgerblogs macht für mich aber immernoch die unübersichtliche Informationsvielfalt aus. Man liest eine Viertelstunde und entdeckt doch immer wieder etwas Neues.

Déja-vu

Es ist erschreckend, wie sehr man von gewissen Ereignissen beziehungsweise Erinnerungen verfolgt wird. Vor nicht allzu langer Zeit berichtete ich über die Ästhetik mancher Kneipenbesucher und schon gestern sah ich mich an jenen Abend denkend im Little Rock in der großen Stadt sitzen.


Da das kleine Lokal sehr voll war blieb für mich nur noch ein Platz direkt an der Theke, was mir eine eher ungewollte Nähe zu einem recht freundlichen Kameraden in hawaiihemdüberdecktem Feinripp einhandelte.

Irgendwann stieß er dann versehentlich gegen meinen Arm, als er etwas umständlich auf seinem Hocker nach einer bequemeren Sitzposition suchte. Ohne ihn aufgefordert zu haben, erörterte er seine Not: Die Unterhose rutscht ihm leider in regelmäßigen (zeitlichen) Abständen so hoch, dass es für ihn einen unerträglichen Druck bedeutet, in der selben Sitzposition auszuharren. Ich nickte, lächelte und verschwand auf die Toilette.

Mitleid empfand ich jedoch keines.

PS: Wie damals verzichte ich auch heute (aus den selben Gründen) auf ein Foto.

Es ist vollbracht!


Ein Satz, der nicht nur in der Bibel äußerst passend ist.


Ich entschuldige mich bei allen mir hoffentlich treu gebliebenen Lesern für die Vernachlässigung meiner Schreibtätigkeit und belohne die Leserschaft für ihr geduldiges Ausharren mit einem Schritt aus meiner Anonymität heraus.

Mit ganz großen Schritten schreite ich dieser Tage auf das Abitur zu und die allseits geliebte Mathematik machte mir des öfteren einen Strich durch die musische Rechnung, was sich in Faulheit des Bloggens gegenüber realisierte.

Heute Nacht kommt auch noch die Zeitumstellung dazu, ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht!

Die erste Prüfung ist dennoch (zu meiner Zufriedenheit) überstanden und so verbleibe ich, Besserung gelobend, mit einem nächtlichem, noch winterzeitlichem Gruß!

Metzgerblog (2)


Ungewöhnlich viel Text enthielt das Printblog der Metzgerei Wagner diese Woche. Besonders Kaffee und Kuchen sind dieser Tage angesagt und wie immer springt mich der Slogan "...ganz aus Ihrer Nähe!" an und ich frage mich einmal mehr, wie lange es wohl dauert bis dieser korrigiert wird.


Ansonsten wünsche ich eine interessante Lektüre und möchte noch auf die gesunde Selbstironie der Einladung zum Nachmittag für "Menschen ab 50" ins Vereinshaus des CVJM hinweisen.

Ohne Worte (9): Wahre Kunst

Entdeckt im Kleinen Theater

M.

Ein Tag, den Ereignissen nahezu überdrüssig, auch wenn er es eigentlich nicht vermuten ließ. 


Morgens mit dem Volkswirt auf der Jagd nach einem passenden Present zum Anlasse des Wiegenfestes eines Bekannten bis in die weitaus größere Stadt als die große Stadt gefahren, versprach der Tag schon früh mit tiefgründigen Gesprächen zu brillieren.

Besagtes Ereignis führte mich mit einigen bekannten Gesichtern zusammen, derer ich mich in letzter Zeit ein wenig entfremdet hatte und ließ das ein oder andere unerwartete Gespräch aufkommen.

Schluss mit dem Geschwalle, es tat einfach gut zu erörtern, zu diskutieren und zu streiten bis die Erschöpfung der erreichten Sinnlosigkeit Tribut verlangte. Die Privatsphäre des Dörflers war Thema, das unangenehme Gefühl, Wohn- und Geisteseigentum für eigentlich gute Bekannte zu öffnen.

Da wächst man mit Menschen von Geburt an auf, durchläuft Kindergarten, Sonntagsschule, Jungschar, Bandenkriminalität und ähnliches, was übrig bleibt ist ein ungesundes Misstrauen hinter der Fassade des offenherzigen und nachbarschaftliebenden Weggefährten, ob man nun etwas zu verbergen hat oder nicht bleibt zweitrangig.

Es gibt viel Liebenswertes hier, die Mentalität der eigentlich so bekannten Gesichter, derer man sich so schnell entfremden kann, gehört in den seltensten Fällen dazu. Wer bringt schon das nötige Vertrauen als Weg zum Vertrauen auf?

Der Mieter und ich stehen noch lange die Lungen teerend auf der Terasse und schweigen und/oder rätseln. Dabei betrachten wir das im Dunkel liegende nebelverhangene Wildschweinland.

Irgendjemand hat diesen unsäglichen Jägerhochsitz wieder aufgebaut.

Bild: Der Volkswirt, in Diskussionen vertieft.

Lebensraum Dornbusch

Was das heutige Bild zeigt ist einfach erschreckend. Ein Bild der Verwüstung, gar der Ausrottung bietet sich dem ahnungslosen Dorfbewohner und friedvollen Spaziergänger, besonders in direkter Nähe des "Panoramaweges".


Gestrüpp und Dorn gehören zu den wohl häufigsten und bezeichnensten Merkmalen von Natur und viel zu oft auch menschlicher Überzeugung und Ansicht in M., und dass wir die Grünen endlich im Gemeindeparlament begrüßen können sollten beweisen die jüngsten Ereignisse im dörflichen Neubaugebiet.

Ein Traktor mit Häcksler, eine Art Buschschnecke, zermalmt die letzten wilden Dornbüsche an den vielbewachsenen Hängen der neubebauten Wohngebiete des Dorfes und gräbt sie unter die Erde wie Oma Sahne in ihrem Nachtisch unterrührt.

Besonders schmerzt mich diese arglose Naturzerstörung weil ich mich emotional sehr an diese Gebiete gebunden sehe.

Achtung, Floskel: Es kommt mir vor wie gestern, als ich mit unerschrockenen Mannen durch diese Büsche kroch, bewaffnet mit Heckenschere, Brettern und Nägeln. In komplizierten Hierachien geordnete verfeindete Banden bauten regelrechte Gänge und Hüttchen in eben jene Büsche, die jetzt so gedankenlos dem Erdboden gleich gemacht werden.

Den Gegner einzuschüchtern und fremde Hüttchen zu "fetzen" war ein Hauptspaß in früheren Tagen, immer die Angst vor dem Schwarzwild, dem wir mehr als einmal begegneten, im Rücken, während das derzeitige Schauspiel lediglich einmal mehr gelangweilte Bewohner zu Touristen im eigenen Dorf macht. Fünf Eingeborene aller Altersklassen stehen mittlerweile 24/7 oben am Hang und überwachen peinlich genau den korrekten Ablauf der Arbeiten.

Ich glaube nicht, dass jemand von ihnen ähnliche Gedanken verfolgt wie ich, außer dem Volkswirt, der früher mein Chef war und heute direkt am Hang über seinem früheren Reich wohnt.

Ohne Worte (8): Keine Erotik!

Entdeckt in S.

Schweißorlährgaong


Plötzlich steht ein Mittzwanziger mit aussagekräftigem Kurzhaarschnitt im Foyer des kleinen Theaters der großen Stadt, in dem eine kleine Gruppe von Menschen (unter anderem auch Wogi und ich) gerade ihre Zeit fristen.


Verwirrt blickt er umher, ignoriert dabei gänzlich, dass außer ihm noch weitere Individuen, die nebenbei auch noch in geographischer Nähe seiner selbst befindlich sind, existieren, und zieht genüsslich, wenn auch nicht ganz geistesgegenwärtig, hin und wieder an seiner Zigarette, die er illegalerweise mit in das Gebäude gebracht hatte.

Wir fragen ihn gefühlte 15 und reale drei mal, ob man ihm helfen könne, worauf er zunächst gar nicht und später mit einem schlichten "nein" antwortet. Etwas verunsichert und ratlos lassen wir ihn also zunächst gewähren.

Nach weiteren fünf Minuten wagen wir einen nächsten Vorstoß auf dem Gebiet der Kommunikation. Diesmal mit der Frage, was er denn mache. "Schweißorlehrgoang" ist die Antwort. In nahzu unmöglich zu übersetzendem, genuscheltem Sächsisch erklärt er auf unverhältnismäßig umfangreiche Fragestellungen reagierend, dass er auf der Suche nach "Porty" sei und bei einer lokalen Firma derzeit einen Lehrgang besuche.

Dass die Räumlichkeiten, in denen er sich zu diesem Zeitpunkt befand, ein Theater darstellten, hatte er offensichtlich bereits gemerkt. Dass dort derzeit keine Veranstalung stattfand auch. Zum Verlassen der Örtlichkeit animierten ihn diese Erkenntnisse aber noch lange nicht. Er verharrte ohne Blickkontakt und/oder Kommunikation jedweder Art bis der Letzte das Licht ausgemacht hatte.

PS: Heute bekommt Wogi ein Bild und ein Label. Ich hoffe er weiß es zu würdigen.


Kampf der Presseerzeugnisse

Ein Kaufhaus in der großen Stadt bietet einen wesentlichen Vorteil gegenüber den anderen Einkaufsmöglichkeiten: Es ähnelt einem Ableger einer Einkaufspassage.


Trotzdem wirkt es immer etwas unkoordiniert und die Angestellten haben die Freundlichkeit auch nicht gerade mit Löffeln gefressen. Was mich gestern allerdings dann doch extrem tangierte war, dass im obersten Fach des Zeitungsständers, also genau auf Augenhöhe eines fast jeden Kunden, der zwangsläufig an diesem Zeitungsständer vorbeikommt, die "Nationalzeitung" zum Verkauf angeboten wird.

Zunächst ging ich nur davon aus, dass das Sortiment des Hauseigenen Kiosks einfach eine breitere Masse ansprechen sollte, was meiner Meinung nach trotzdem nicht die Verbreitung von extremistischem Gedankengut rechtfertigt. Immerhin wäre es eine Erklärung gewesen. Nachdem mich die Verkäuferin allerdings darauf hingewiesen hatte, dass sie die "Tageszeitung" "aus Prinzip" nicht vertrieben, entschloss ich mich spontan, dem Einkaufsparadies der großen Stadt in Zukunft ein wenig ferner zu bleiben als bisher.

Fremdschämen

Der Mensch ist mit der Gabe des Schämens ausgestattet. Das ist gut so, viele Menschen schützt diese Veranlagung vor allzu großer Verachtung begründeter oder unbegründeter Art, ausgehend von Gesellschaft und dem verkappten Nachbarn, um  dessen Meinung man sich ja eh nicht schert.


Andere Menschen verausgaben sich im Dschungelcamp, das Schamgefühl von Geldnot überschattet, oder legen einen Seelenstripties bei Frauentausch hin., weshalb auch immer. Heute jedenfalls zeigte RTL 2 zum Ende der aktuellen Folge die Anfänge des kurz darauf unweigerlich folgenden Liebesspiels zweier Menschen, die sich eigentlich schon längst auseinandergelebt hatten.

Mich erschreckt dabei eigentlich nur noch der Unterhaltungsfaktor solcher Sendungen. Klar, jeder von uns behauptet, Sendungen wie diese lägen unter seinem Niveau, keiner kennt die Formate wirklich im Detail, aber irgendwie habe ich immer wieder das Gefühl, fast jeder kann mitreden.

Und ganz ehrlich: Ja, es macht Spaß! Gerade, wenn man es gemeinschaftlich konsumiert und sich in höheren Wogen des Niveaus zu wägen meint. Und wenn man einen Mieter hat, dessen Abspielgerät über einen ganzen Meter Bildschirmdiagonale verfügt.

Leugnen Sie ruhig weiterhin ihre Kenntnisse der deutschen Sendeformate. Ich glaube Ihnen kein Wort!

PS: Das heutige Bild zeigt einen meiner liebsten Dekorationsgegenstände in des Mieters Wohnung.

Spezies Mensch


Es gibt kaum eindeutigere Statements und Aussagen der menschlichen Spezies über sich selbst, als die durch fahrerisches Verhalten an den Tag gelegten.


Einserseits der immer wieder kritisierte und damit auch klischeebehaftete, mercedesfahrende Renter mit Huz, der wohl unser aller Leben schon mal bereichert hat, andererseits die Fans der Kunst des Autoumgestaltens, die uns in einer dichten Rauchwolke und ohrenbetäubenden Motor- und Soundanlagensounds zurücklassen.

Wo auch immer man sich zwischen diesen beiden Extremen einordnet, eines haben alle diese Gruppen gemeinsam und so zeichnen wir über einfachste Verhaltensweisen im Verkehrsfluss einen Querschnitt der Gesellschaft: Über die anderen lässt es sich herrlichst ereifern.

Das Bild ist übertragbar auf Politik, Wirtschaft, Liebe, Freizeit, was auch immer. 

So kann es sein, dass der Anzugträger von heute morgen, der mir in seinem langen BMW die Vorfahrt nahm, einen gewissen Ausgleich zum eher lauen Liebesleben mittels Prollogehabe auf unseren Straßen sucht.

Der bärtige Mann am Steuer des vielfach verbeulten Escorts hingegen geht das Fahren an sich sehr gemütlich an, durch den Aufkleber "Ich bremse auch für Tiere" versucht er jedoch offensichtlich, über die schlechte Umweltverträglichkeit seines KFZs hinwegzutäuschen.

Es ließen sich noch diverse Beispiele anführen, was bleibt ist jedoch der Eindruck, dass das Autofahren an sich die Kunst der Selbstverwirklichung im Alltag mittels Hobby oder Beruf zu ersetzen scheint. Und das macht mir etwas Angst, muss ich gestehen.

Ohne Worte (7): Greifen Sie zu!

Entdeckt in D.

Das Flenst!

Habe den gesamten Abend in einem Raucherraum verbracht, der eigentlich ein Nebenraum sein sollte, aber... naja, lassen wir das, wir wollen ja niemanden verpetzen.


Gleich zu Beginn setzt sich neben Wogi und mir schräg gegenüber ein stämmiger Arbeiter auf den überfordert wirkenden kleinen Stuhl und beginnt damit, insgesamt an die neun Flens zu vertilgen. Der Mann ist vom Leben gezeichnet, es ist nicht mehr nötig, Wert auf das äußere Erscheinungsbild zu legen.

Eine zerzauste, von Geheimratsecken durchzogene Frisur, dunkel, und ein Dreitagebart der ursprünglich mal Schnauzer mit Verlängerung bis zum Kinn und Kotletten bis unter die Kieferknochen gewesen zu sein scheint, ziert das faltige Gesicht mit den trüben Augen.

Unter dem karierten Baumwollhemd, in schlichtem Blau und Schwarz gehalten, trägt er ein Jeanshemd, worunter ein weißes Feinrippunterhemd erscheint, sein Kleidungsstil wird von einer olivgrünen Thermohose komplettiert.

Nur selten meldet er sich zu Wort, eine Zigarette nach der anderen verschwindet im Schlund seiner Luftröhre. Kaum hat er eine Flasche gelehrt, stellt die Bedinung bereits die nächste ab. Am Ende des Abends ist sein Zustand so desaströs, dass er nicht mal mehr merkt, dass die Bedienung den Aschenbecher samt eingeklemmter Zigarette austauscht. Sein Blick ist ohnehin nur noch auf seine... Oberschenkel gerichtet, wo sich vom langen Sitzen die Hose einen immer engeren Halt an diversen Weichteilen, die sich sogleich abzeichnen, sucht.

Später fällt er mir noch fast vors Auto, als er schwankend, nahezu künstlerisch tänzelnd, den Heimweg antritt.

Auf der Toilette verschwindet ein junger Mann in die Nebenkabine, der mich offensichtlich nicht bemerkt hat. Seine letzten Worte waren "pörumüölüpaaa scheiß Äbbloar!", womit sich hier ein typisch hessisches Getränk endlich verbloggen lässt.

PS: Auf ein Bild verzichte ich heute aufgrund eines leeren Kameraakkus und der Tatsache, dass meine Beschreibungen meiner Meinung nach (und das nicht ohne Stolz) nahezu Fontaneschem Realismus gleich kommen. Aber nur fast.

Ein Tag wie jeder andere. Und damit eigentlich nichts verblogbares, wenn man von den üblichen Besonderheiten, die jeden Menschen jeden Tag tangieren, mal absieht.


Also beschäftigen wir uns heute genau genommen mit dem gestrigen Tage, genauer gesagt dessen Ausklang und damit verbunden einem Ausgehtipp, der wohl einer der besten für die hiesige Umgebung ist.

Das "Little Rock" ist die wohl authentischste Kneipe im Umkreis von 15 Kilometern, wenn man den Anspruch einer weit gefächerten Kundschaft hat. Mit vier guten Bekannten und den dazugehörigen Gesprächen ließ sich mit dem Abend durchaus, unverhoffter Weise, noch etwas anfangen und es wird noch zu schreiben sein, über dieses Etablissement.

Eigentlich hatte ich für heute geplant, den ewig konfliktschwangeren Konfessionenkampf dörflicher Religionsvertretereinrichtungen in Form von Immobilien und dazugehörigen Hierachien zu thematisieren, aber es ist spät und das Thema bleischwer, darüber hinaus sensibel zu behandeln.

Um beim Thema zu bleiben: Des Teufels liebstes Möbelstück ist die lange Bank und ich setze mich zu seinem Gefallen darauf, zumindest was dieses Thema angeht.

PS: Leider habe ich vom "Little Rock" kein Bild in petto, greife deshalb auf die Darstellung einer dörflichen Einrichtung, den "Keller", zurück.

Entdeckt in S.

Frühlingsrollen

Ich bin wahrlich kein Verfechter der Inhalte Mario Barths, wenn gleich das affige "Kennste, kennste...?" und "icke... Freundin, Freundin!" natürlich etwas ganz spezielles für sich hat. 


Inhalte, die das leidige Zusammenleben von Männlein und Weiblein in kaum steigerungsfähigen Klischees beschreiben, eigenen sich zwar hervorragend und mit einer gewissen Anspruchslosigkeit (aber vielleicht ist es ja genau das, was Fans so an diesen Programmen lieben, dass sie sogar Weltrkorde ermöglichen) für Comedyprogramme, sind meiner Meinung nach aber schon längst überholt und ausgereizt.

Gestern der Streit am Kühlschrank, morgen das Schuhgeschäft und irgendwie ähneln sich die Dialoge doch des Öfteren.

Kann man wirklich so generalisieren? Ich hoffe nicht, denn dann sollte ich mir ernsthaft überlegen, ewig Single zu bleiben. Und da ich denke, dass dieser Fall nicht eintreten wird, ist dieser Post mein offizielles Glaubensbekenntnis an ein humanes Miteinander innerhalb einer Beziehung und vor allem an die Individualität weiblicher Charaktere. An die männlicher Charaktere übrigens auch.

Ich glaube an Niveau und Tiefgründigkeit, Amen.

Trotzdem sah ich das ein oder andere Klischee bestätigt, als heute die zwei Frauen zwei Meter vor mir in höchsten Tönen (und das ist wörtlich gemeint), man könnte fast meinen in höchsten, unverständlichen Ausrufen, die ersten Schneeglöckchen des Jahres lobten,die plötzlich am Wegesrand auftauchten. 

Ehrlich gesagt, ich empfand die Reaktion als etwas übertrieben, wenn auch der Grundgedanke der Frühlingsbejahung durchaus angebracht ist.

Messi


In der Mittagspause spazieren wir, mittlerweile wohlgenährt und prächtig amüsiert, durch die große Stadt, die Stätte unseres täglichen Schaffens und Wirkens fest im Blick (zumindest vor 
unserem inneren Auge). Plötzlich hält N. inne und kreischt ganz verzückt und etwas zu skrupellos: "Guckt mal, da ist ein Messi-Auto!"

Etwas peinlich berührt reagiert der Halbfranzose unbewusst mit dem klischeebehafteten Satz "Die Leute gucken schon!", wobei ich noch immer nicht weiß, ob sich dieser spontane Ausspruch nun auf das Auto oder N. bezog.

Das Auto jedenfalls war wirklich sehenswert, denn bis auf den Fahrersitz gab es keinen Kubikmilimeter freien Platz im ursprünglich sicher sehr geräumigen Kombi. Bermerkenswert ist, dass es nicht den Anschein hatte, als sei auch nur ein noch brauchbarer bzw. unbenutzter Gegenstand zu finden.




PS: Heute kein Metzgerblog, obwohl Montag ist. Auch das gehört hier dazu. Man muss sich nicht zwangsläufig an Termine halten. Zumindest nicht als Betreiber eines Metzgerblogs.

Finanzkrise


Obwohl für gewöhnlich vom großen Weltgeschehen eher unbeeindruckt und eher spät, wenn überhaupt, beeinflusst, fuhr heute ein eindeutiges Dorfstatement vor mir her.


Auch hier sehnt man sich offensichtlich nach vergangener Opelanerzeit.

Nachtleben (2)

Entscheide mich gestern abend dazu, den Mieter kurz aufzusuchen. Ein paar kleine Unterhaltungen hie und da über Dieses und Jenes finden statt und kurz bevor ich wieder hochgehe, um noch etwas zu essen zu machen, hält mich der Mieter auf und fragt mich, ob ich es schon gesehen habe. "Was gesehen?" forsche ich nach, woraufhin er mir antwortet, der Jägerhochsitz sei verschwunden.


Der traditionelle Blogleser errinnert sich mit Sicherheit, dass der Hochsitz erst vor kurzem wie aus dem Nichts aufgetaucht ist und nun offensichtlich genauso wieder verschwunden ist. Es passieren Dinge in M., die sind mir nicht geheuer. Normalerweise kämpft so ein Ding mindestens 1000 Jahre gegen Wind, Wetter, Mensch und Tier.

Einige Minuten starren wir noch ungläubig auf die gegenüberliegende Seite des Tals, um dann in quälender Ungewissheit selbst von der Nacht verschluckt zu werden.

PS: Der Beitrag von heute ließ ein wenig auf sich warten, da ich noch ein Foto vom nebelverhangenen Wildschweinland machen wollte.

Ohne Worte (5): Richtungweisend

Entdeckt in D.

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